Gendern und SEO unter einen Hut zu bringen, kann dem Kopf in besagtem Hut durchaus Schmerzen bereiten. Dabei ist es kein Entweder-oder: Wer sich entscheidet zu geschlechtersensible Sprache zu verwenden, verliert nicht automatisch jedes Ranking. Denn Keywords sind längst nicht mehr so wichtig, wie manche SEO-Agenturen uns Glauben machen wollen – die Inhalte machen’s nämlich aus. Das Hinzufügen von einem „*” oder einem „:” – so wie wir es handhaben – verdirbt den Content-Brei nicht.
In aller Kürze
- Nein, das Ranking rasselt nicht von einem Tag auf den anderen in den Keller, wenn auf die Kombination von Gendern und SEO gesetzt wird
- Ja, das Suchvolumen für männliche Berufsbezeichnungen (z.B. Rechtsanwalt) ist tendenziell größer
- Ja, Google erkennt geschlechtersensible Sprache – leider noch – nicht korrekt (Binnen-I wird als weibliche Form gelesen, „*” oder „:” werden nicht einheitlich und konsistent von Google interpretiert)
- Ja, es gibt Möglichkeiten, weiterhin für das generische Maskulinum gerankt zu werden (es kann etwa in META, ALT- oder TITLE-Tags verpackt werden)
- Ja, es ist immer empfehlenswert Umwege zu finden (Friseur → Haarsalon / Beautysalon, Haarschnitt, Haare schneiden)
- Und ja, gendern ist essentiell für die eigene Brand: es signalisiert Toleranz, Dynamik und das Angekommensein im 21. Jahrhundert
Ausblick
Das einzig wahre Rezept zur Verknüpfung von Gendern und SEO gibt es leider noch nicht. Da sich Google jedoch kontinuierlich an die Bedürfnisse der Benutzer:innen (Stichwort: Hilfreiche-Inhalte-Update) anpasst, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich dieser gesellschaftliche Wandel auch auf technischer Ebene widerspiegelt. Zum Vergleich: Geschlechtseinträge die über männlich und weiblich hinausgehen, sind schon seit geraumer Zeit gesetzliche Realität in Österreich. Dennoch gibt es noch Online-Formulare oder IT-Systeme, die diese nicht berücksichtigen. Der Anteil jener, die gesetzliche Vorschriften nicht nur im Printbereich, sondern auch digital umsetzen, steigt allerdings ständig. Bei Stellenausschreibungen (m/w/d) oder (m/w/x) hat es sich etwa bereits durchgesetzt. Früher oder später wird auch Google eine Lösung finden. Das Suchen & Finden ist schließlich Googles Job.
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